Prof. Jan R. Krause, office for architectural thinking, (links) leitete durch den feierlichen Abend. Ministerialdirigent Lothar Fehn betonte insbesondere die baukulturellen Aspekte bei der Planung von zukunftsfähigen Fassaden. (Foto: © Dirk Heckmann, Berlin)

Prof. Jan R. Krause, office for architectural thinking, (links) leitete durch den feierlichen Abend. Ministerialdirigent Lothar Fehn betonte insbesondere die baukulturellen Aspekte bei der Planung von zukunftsfähigen Fassaden. (Foto: © Dirk Heckmann, Berlin)

FVHF feiert 25-jähriges Jubiläum

Das letzte Vierteljahrhundert ist geprägt von massiven Veränderungen der Märkte und einer rasanten Weiterentwicklung der Technologien – Umwälzungen, die auch in der Baubranche deutlich spürbar sind.

So erinnert sich auch der FVHF (Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e.V.) an eine ereignisreiche Zeit: Während eines festlichen Abends im historischen Ambiente der "alten Pumpe" in Berlin blickte man stolz auf einen Zeitraum zurück, in dem sich der Verband zu einem anerkannten Partner wichtiger Kommissionen der Baupolitik und der Bauwirtschaft entwickelt hat.

"Aus einem Hersteller-Fachverband erwuchs eine Branchenvertretung. Aus Gelebtem entstand Neues. Aus der Bauart VHF wurde eine Fassade der Zukunft mit ständig steigendem Marktanteil", erläuterte Ronald Winterfeld, Geschäftsführer des FVHF.

"Chancen- und Ideengeber"

Aus traditionellen Wurzeln der Baukunst heraus entwickelte sich die Bauart der Vorgehängten Hinterlüfteten Fassade (VHF) in den vergangenen Jahrzehnten zu einem modernen und nachhaltigen Fassadensystem. Variantenreicher denn je vereint sie Gestaltungsfreiheit, Qualität, intelligente Funktionalitäten und wirtschaftliche Notwendigkeit.

1993 gründeten elf führende Hersteller den Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e.V. mit Sitz in Berlin. Damit schufen sie den Grundstein für den heute sehr erfolgreichen Verband, dessen Aufgabe es ist, als "Chancen- und Ideengeber" zu wirken, sich für die Bauart der Vorgehängten Hinterlüfteten Fassade insgesamt, deren Funktionen, Eigenschaften und Komponenten einzusetzen und durch die Kooperationen mit und zwischen den Mitgliedern Produkte und Systeme und deren Anwendung intensiv zu fördern.

Baukulturelle Aspekte der Fassade

HandwerkDen Auftakt des feierlichen Abends bildete die Festrede des Ministerialdirigenten Lothar Fehn Krestas, der als Leiter der Unterabteilung BWI und BMI als "Experte für Baukultur" gilt.

Für die Entwicklung der zukunftsfähigen Fassade sei insbesondere der interdisziplinäre Ansatz eine Herausforderung, so Krestas – die Transformation von Stadt und Landschaft durch Migration, Bevölkerungswachstum und Klimawandel sowie die besonderen Dynamiken der Bauwirtschaft und die Entwicklung der Technik erforderten eine Transformation von Prozessen, aber auch eine Anpassung der Produkte und des Denkens.

Dabei rückten aus politischer Sicht auch immer mehr die baukulturellen Aspekte der Fassade in den Vordergrund, machte der Leiter der Unterabteilung BWI und BMI deutlich.

Mit Mut und Zuversicht nach vorne blicken

Ronald Winterfeld, Geschäftsführer des FVHF, betonte in seiner Rede, dass der Verband mit Stolz und Freude zurück- und mit Mut und Zuversicht nach vorne blicke. Die Aufgabe des Verbands bleibe auch zukünftig, die Bauart VHF immer wieder neu zu positionieren, um Investoren, Wohnungswirtschaft, Gesellschaft und Politik von ihren Vorteilen zu überzeugen.

Anschließend beleuchtete Philipp Brüggemann von der Henke AG in seinem Beitrag die Herausforderungen der heutigen Arbeitswelt. Wir müssten die Zeichen der Zeit erkennen, uns auf die Veränderungen in der demographischen Entwicklung, in unseren Geschäftsmodellen und Bauabläufen einstellen und in Digitalisierung, Technik und Ausbildung investieren, verdeutlichte Philipp Brüggemann.

Prof. Jan Krause, Moderator des feierlichen Abends, leitete schließlich über zur Verleihung des Deutschen Fassadenpreises für VHF, der dieses Jahr bereits zum zwölften Mal vergeben wurde. Als Preisträger wurden MGF Architekten für ihren innovativen Gebäudeentwurf der Folkwang Universität der Künste auf dem Campus Welterbe Zollverein in Essen ausgezeichnet.

Ideale Plattform für Diskussion und Austausch

HandwerkAls Vereinigung von Herstellern, Fachverlegern, Fachplanern und Ingenieuren bietet der Verband gestern wie heute die ideale Plattform für Diskussion und Austausch. Er sorgt dank der kontinuierlichen Mitgliedschaft und Mitarbeit in Gremien der Architektur, Baukultur und Normung und dank einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit dafür, dass innovative Lösungen für zukunftsfähige Fassaden entwickelt werden.

Wichtiges Instrument für die Kommunikation und Kooperation ist der Fassadentag, der bereits 1995 zum ersten Mal organisiert wurde und sich seither zu einer wichtigen Diskussionsplattform und einem besonderen Branchentreff entwickelt hat. Der vom Fachverband ausgelobte Deutsche Fassadenpreis für VHF zählt zu den renommiertesten und baukulturell bedeutendsten Architekturpreisen Deutschlands. Seit seiner Gründung setzt sich der Verband außerdem intensiv für die qualifizierte Aus- und Weiterbildung von Fassadenfachverlegern ein.

Die erfolgreiche Verbandsgeschichte erlaubt eine vielversprechende Aussicht auf das Kommende: "Heute feiern wir die Vergangenheit und begrüßen die Zukunft. Multifunktional und intelligent müssen die Fassaden der Zukunft sein. Produktinnovationen in Verbindung mit neuen Funktionalitäten – digital geplant, modular konzipiert, vorgefertigt und seriell gebaut – bieten neue Chancen", so Winterfeld.

www.fvhf.de

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